INTERESSEN DES HANDWERKS KOMMUNIZIEREN

Start



Nachhaltig ist eine Kommunikation, wenn sie ganzheitlich, glaubwürdig und ressourcenorientiert ausgerichtet ist und ihre Facetten reibungslos ineinandergreifen. Dabei ist es wichtig, dass sie langfristig, verbindlich und authentisch wirkt und zukünftige Folgen der Kommunikation antizipiert werden und jederzeit standfest überprüfbar bleiben. Sie muss sich an Zielgruppen ausrichten und Plattform gerecht sein – die zentrale Strategie mit „rotem Faden“ immer fest im Blick habend.

Die Teilaufgabenbereiche des Stabsbereiches Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschafsbeobachtung greifen ineinander und laufen nicht parallel. Sie ergänzen sich und folgen dem Prinzip der integrierten Kommunikation – intern wie extern.

In dem Zuge berichtet die Handwerkskammer auf allen Kanälen – vom Deutschen Handwerksblatt über Veranstaltungen und Social Media bis hin zum Internetauftritt – über Aktivitäten, Services, Informationen sowie Beratungsangebote und vielmehr auch über die Leistungen der mehr als 29.800 Betriebe im Kammerbezirk in Sachen ganzheitliche Nachhaltigkeit: Von Umwelt über Energie bis hin zu den Themen zukünftiger Fachkräftebedarf und Nachfolgeregelung – das vollumfassende Spektrum wird in den Fokus genommen.

Ein effizientes Marketing im zeitgemäßen Kommunikationsdesign und eine substantielle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – basierend auf Zahlen, Daten und Fakten – runden die umfangreichen Aktivitäten ab, ergänzt durch aktuelle Podcast-Serien für Hörfunk und Online sowie ausgewählte Video-Formate. Durch die Summe der Maßnahmen ist die langlebige Wirksamkeit der Kommunikation gewährleistet.

Michael Hoffmann
stellvertretender Geschäftsführer
Stabsbereich Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsbeobachtung
 

Wertschätzung: Gelsenkirchen nimmt Handwerk in den Fokus

Wollen mit dem Handwerk „GEmeinsam Zukunft gestalten“ (v.l.): Kreishandwerksmeister und Vorstandsmitglied Holger Augustin (KH und HWK), Geschäftsführerin Anke Schürmann-Rupp (Jobcenter), Geschäftsführer Egbert Streich (KH), Vorsitzender der Geschäftsführu

Wollen mit dem Handwerk „GEmeinsam Zukunft gestalten“ (v.l.): Kreishandwerksmeister und Vorstandsmitglied Holger Augustin (KH und HWK), Geschäftsführerin Anke Schürmann-Rupp (Jobcenter), Geschäftsführer Egbert Streich (KH), Vorsitzender der Geschäftsführung Frank Thiemann (Agentur für Arbeit), Referatsleiter Rainer Schiffkowski (Wirtschaftsförderung) und Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz (HWK).

Das Handwerk in Gelsenkirchen verdient mehr Wertschätzung, finden fünf Akteure, die die Stärken der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wollen: Dafür haben die Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen, die Kreishandwerkerschaft (KH) Emscher-Lippe-West, die Handwerkskammer Münster, die Agentur für Arbeit und das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen im Juli 2022 eine enge Kooperation vereinbart.

„Das Handwerk ist ein elementares Fundament der Gelsenkirchener Wirtschaft“, stellte Rainer Schiffkowski, Referatsleiter Wirtschaftsförderung, fest, als er Repräsentanten der Partner zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Ratssaal der Stadt begrüßte. „Das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der historisch gewachsen und mit Familienunternehmen gesellschaftlich tief verwurzelt ist in unserer Stadt.“ Mit der Kooperation wolle die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den Partnern die Weichen für eine Kampagne zum Wohle des Handwerks in Gelsenkirchen stellen.

Kreishandwerksmeister Holger Augustin, der auch HWK-Vorstandsmitglied ist, betonte mit Verweis auf den unvollendeten Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet, dass die Handwerkskammer neue Impulse für eine gute Entwicklung der Emscher-Lippe-Region setzen wolle. In Gelsenkirchen stehe die KH an ihrer Seite. Beide Organisationen seien davon überzeugt, dass der Erfolg des Wandels nur mit dem mittelständischen Handwerk gelinge. Die kleinen und mittleren Betriebe seien lokal verwurzelt und trügen zur nachhaltigen Entwicklung der Region samt Fachkräften und Integration vieler Menschen bei. „Das Handwerk ist Teil der Lösung“, fasste Augustin zusammen.

Der Kreishandwerksmeister berichtete, dass das Handwerk in Gelsenkirchen besser aufgestellt sei als der Durchschnitt im Ruhrgebiet insgesamt: Je tausend Einwohner sind in Gelsenkirchen 67 Personen im Handwerk tätig – 9 mehr als in der Region Ruhr. Je Einwohner werden 7.964 Euro Umsatz gemacht – rund 1.700 Euro mehr als im Ruhrgebiet.
Dennoch sei der Bedarf an mehr Handwerk enorm, unterstrich Augustin. Branchen, die zum produzierenden Gewerbe gehörten, seien unterrepräsentiert – wie zum Beispiel Elektro-, Metall- und Holzbetriebe, die oftmals als Zulieferer tätig seien.

Indessen sei der Bestand am dienstleistungsorientierten Kleingewerbe wie Friseure und Kosmetiker in Gelsenkirchen relativ hoch. „Das Ziel sollte ein besserer Branchenmix sein“, hielt der Kreishandwerksmeister fest. Gebraucht würden zunehmende unternehmerische Ambitionen Einzelner und gebündelte Kräfte der zuständigen Institutionen für bessere Rahmenbedingungen. In der Zusammenarbeit wolle das heimische Handwerk als attraktiver Arbeitgeber, Ausbilder, Problemlöser und Erfolgsfaktor für den Strukturwandel präsenter sein. Nach dem Start in Gelsenkirchen werde es in Bottrop und im Kreis Recklinghausen weitere Kooperationen geben, kündigte Augustin an.

Die Partner vermittelten durch verstärkte Präsenz der Imagekampagne des deutschen Handwerks in Gelsenkirchen ein zeitgemäßes Bild der Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe, vor allem bei jungen Menschen, erklärte HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz. Die Botschaft laute: „Das Handwerk treibt Qualifizierung, Zukunftstechnologien, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz voran. Handwerk steht für die ortsnahe Versorgung und das familiengeführte Unternehmertum. Es ist Mittelstand pur.“ Das Handwerk biete Lösungen zu den großen Zukunftsherausforderungen an, und das solle öffentlich noch bekannter werden. Lokale Betriebe und die Karrieremöglichkeiten durch Aus- und Weiterbildung würden vorgestellt. „Von der vereinbarten neuen Partnerschaft profitieren die Stadt und das Handwerk gleichermaßen“, war Banasiewicz sicher.
 

Gemeinsam Zukunft in Bottrop gestalten

Bündeln ihre Kräfte (v.l.): Bernd Tischler (Oberbürgermeister der Stadt Bottrop), Sabine Wißmann (Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung, Stadt Bottrop), Egbert Streich (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West), Frank Thiemann (Vorsitz

Bündeln ihre Kräfte (v.l.): Bernd Tischler (Oberbürgermeister der Stadt Bottrop), Sabine Wißmann (Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung, Stadt Bottrop), Egbert Streich (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West), Frank Thiemann (Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Gelsenkirchen), Thomas Harten (Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster) und Jürgen Mehls (Geschäftsführer des Jobcenters Arbeit für Bottrop).

„Leidenschaft ist das beste Werkzeug“, steht auf einem Plakat der Handwerkskammer Münster am Eingang zum Grusellabyrinth. Das Handwerk ist eine der wichtigsten Faktoren unserer Gesellschaft. Damit dies auch so bleibt, lud ein Bündnis aus Handwerkskammer Münster, Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West, Arbeitsagentur und der Wirtschaftsallianz Bottrop im Oktober 2021 zur Auftaktveranstaltung der Reihe „Gemeinsam Zukunft gestalten. Bottrop – digital und innovativ“ ein, um den Wert des Handwerks und seine Zukunft deutlich zu machen.

Die Bottroper Handwerksbetriebe hätten auch im Bereich von InnovationCity Besonderes geleistet, betonte Oberbürgermeister Bernd Tischler in seiner Eröffnungsrede: „Ich bin Fan des Handwerks, ohne das Handwerk läuft hier nichts.“ Allerdings habe die Pandemie und der Lockdown neben Stärken auch Schwächen aufgezeigt, viele Dinge ließen sich digital schneller und kostengünstiger erledigen. Arbeitsabläufe könne man durch Digitalisierung vereinfachen und professionalisieren, die Mitarbeiter zielgerichteter einsetzen und entlasten hieß es in der Podiumsdiskussion mit Vertretern der Initiative und Geschäftsführern Bottroper Handwerksbetriebe.

Der vorhandene Fachkräftemangel bedeute auch, die vorhandenen Mitarbeiter optimal einzusetzen und von einfachen Arbeiten durch Digitalisierung zu entlasten. Digitalisierung biete enorme Chancen und Möglichkeiten, auch über Soziale Medien könnten Betriebe bekannt werden, Kunden angesprochen und erfolgreich geworben werden. Digitalisierung müsse dabei sinnvoll auch Gewerke übergreifend sein und die Mitarbeiter müssten gründlich geschult werden. Besonders ältere Mitarbeiter stünden radikalen Veränderungen oft noch skeptisch gegenüber. Betriebsspezifische Digitalisierung sei eine unabdingbar notwendige „Investition in die Zukunft“, besonders in unserer vernetzten Industrieregion.

Es seien viele Zukunftsaufgaben zu lösen, erläuterte Thomas Harten, Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster. Veränderungen im Klimaschutz, Gebäudesanierung, Mobilität oder demografischer Wandel seien ohne funktionierendes Handwerk nicht zu erreichen, man brauche zukünftig viel mehr Handwerker. Ein zweiter Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Verbesserung des Images. Handwerk gelte oft als veraltet und verstaubt und habe teilweise Schwierigkeiten, Nachwuchskräfte zu bekommen. Allerdings sei das Handwerk viel moderner und innovativer als viele Ausbildungssuchende glauben.
 

3. Ruhrforum Handwerk in Bottrop

Gruppenbild Ruhrforum 2021

Politik und Handwerk im Austausch beim 3. Ruhr Forum Handwerk in Bottrop. V.l.: Hans Hund (Präsident der Handwerkskammer Münster), Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, FDP), Felix Banaszak (Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen NRW), Matthias Hauer (Mitglied des Bundestags, CDU/CSU), Michael R. Hübner (Mitglied des Landtags NRW, SPD), Berthold Schröder (Präsident der Handwerkskammer Dortmund), Andreas Ehlert (Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf).

 

Handwerk fordert Ruck für gute politische Rahmenbedingungen


„Bei guten Rahmenbedingungen kann das Handwerk seine Potenziale noch besser entfalten und mehr zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz, zukunftsfähiger Mobilität und zur Bewältigung des demografischen Wandels sowie der Digitalisierung beitragen. Diese Funktionen noch viel stärker zu erkennen und gezielt zu fördern ist eine große Aufgabe in der Region Ruhr. Die Pandemie hat einmal mehr vor Augen geführt, dass das Handwerk ein stabilisierender Faktor in der Krise war und ist. Das Handwerk in der Region Ruhr stellt mit seinen 45.000 Betrieben, rund 300.000 Erwerbstätigen und den 20.000 Auszubildenden seine Zukunftsfähigkeit kraftvoll unter Beweis.

Im Rahmen des 3. Ruhr Forums Handwerk im Lokschuppen in Bottrop forderten die Spitzenvertreter des Handwerks in der Region Ruhr gemeinschaftlich Antworten der großen Parteien auf die Frage, was diese für den wirtschaftlichen Aufschwung nach der Pandemie und die Stärkung des Mittelstands tun.

Der Tenor der Forderungen des Handwerks war deutlich: Das Handwerk brauche Verfahrensbeschleunigungen, Abbau von Bürokratiehemmnissen und eine Fokussierung der Mittel. Kurzum: Das Handwerk fordert den Ruck aus der Politik.
 
Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster
„Corona hat die Fachkräftefrage noch mal stärker auf die Agenda gesetzt. Deswegen brauchen wir eine deutliche Offensive für und innerhalb der dualen Ausbildung – einen grundsätzlichen Richtungswechsel auf Bundesebene und einen Ruck in der Region. Das Handwerk ist zwar in der Bevölkerung hochgeschätzt, bei der Berufswahl wird aber permanent eine akademische Ausbildung als Ziel gesehen. Es braucht dringend ein Aktionsprogramm zur Stärkung insbesondere der handwerklichen Ausbildung.“

Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes digitales Angebot in der öffentlichen Verwaltung ist. Eine neue Bundesregierung sollte daher den Ausbau einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur entschlossen vorantreiben, damit Mittelstand und Handwerk die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Ebenso müssen wir praxistaugliche Lösungen zur Datennutzung finden, um Marktbeschränkungen auszuschließen und Wettbewerb zu ermöglichen.“

Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf
„Die Region Ruhr darf sich nicht darauf verlassen, dass der Staat Innovation und Wachstum herbeifördern kann. Viel wichtiger ist, dass er verlässliche Rahmenbedingungen für eine quirlige, überraschende Innovationskultur setzt. Innovation fängt da an, wo die Phantasie der Politik aufhört. Grundvoraussetzung für solche Erneuerung ist, dass die Region Ruhr zu einer Fach- und Führungskräfteschmiede wird für die physischen und digitalen Infrastrukturen, für klimaneutrale Gebäude, Mobilität und Services.“
Im Rahmen der Diskussionsrunden bezogen die Vertreter der Parteien Stellung zu den Forderungen des Handwerks:

Felix Banaszak, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen NRW
“Ein starker Staat regiert nicht in die Unternehmen hinein, sondern schafft einen verlässlichen Rahmen, der für alle gleichermaßen gilt. Das ermöglicht langfristige Planungen und sorgt für Stabilität, Chancengleichheit und unternehmerische Freiheiten. Im Kampf gegen die Klimakrise ist das Handwerk einer unserer wichtigsten Verbündeten – nur mit ihm und seinem Know-How können wir unser Land klimaneutral umbauen. Das kann aber nur gelingen, wenn wir Innovationen fördern, in Zukunftstechnologien investieren und dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken.“

Matthias Hauer, Abgeordneter im Bundestag CDU/CSU
„Die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft haben unser Land erfolgreich gemacht. Deshalb setzen wir auf Vertrauen in die Menschen, auf Freiheit statt Bevormundung sowie auf Freiräume statt Gängelung. Deutschland muss ein attraktiver Standort für Unternehmen bleiben. Wir brauchen für Unternehmen weniger Bürokratie und keine neuen Belastungen, um Investitionen und Innovationen zu fördern.“

Michael R. Hübner, Abgeordneter des Landtags NRW SPD
„Ein leistungsfähiger Staat ist eine Voraussetzung dafür, dass unternehmerische Freiheiten gut genutzt werden können. Wir brauchen ein gerechteres Bildungssystem, eine faire Finanzierung für die Städte, schnellere Verwaltungen und einen starken Staat, der die Grundlagen für die Wasserstoff-Transformation unserer Industrieregion fördert. Nur so lassen sich die Standortbedingungen in unserer Region verbessern, nur so werden wir mit unseren innovativen Unternehmen wieder zur Vorreiterregion.“

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, FDP
„Das Handwerk ist mit seinen rund einer Million Betrieben das Fundament des Mittelstands und eine zentrale Säule in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Nun gilt es diese stolze Tradition fortzusetzen und die Kräfte des Handwerks in Zeiten des Fachkräftemangels freizusetzen: Durch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, beste berufliche Bildung und mit innovativen Ideen für einen wirksamen Klimaschutz und starke Wettbewerbsfähigkeit.“
 

Attraktive Stadt strahlt aus

Matthias Grosche, Inhaber Goldschmiede Galeriehaus Grosche in Castrop-Rauxel

Matthias Grosche, Inhaber Goldschmiede Galeriehaus Grosche in Castrop-Rauxel

Matthias Grosche hat für seine Goldschmiede Galeriehaus Grosche in Castrop-Rauxel einen Standort auf einem ehemaligen Zechengelände gewählt. Dennoch ist auch für ihn die Innenstadt von großer Bedeutung. „Unsere Kunden kommen häufig von weit her. Für sie entwerfen wir gern ein attraktives Begleitprogramm im Ruhrgebiet. Schöne Geschäfte und eine gute Gastronomie machen dann eine Reise zu unserer Galerie für Schmuckkultur zu einem Gesamtevent“, erklärt der Goldschmiedemeister.

Statt Ladensterben und Verkleinerungen der Verkaufsflächen einer Stadt im Ballungszentrum Ruhr regt Grosche an, gezielter auf einen guten Branchenmix zu setzen. Soviel ist für ihn klar: „Ein attraktives Ortszentrum strahlt auf die ganze Stadt aus.“
 

Belebung der Ortskerne: HWK Münster lädt lokale Akteure zur Zusammenarbeit ein


Bessere Rahmenbedingungen für den Einzelhandel und Handwerksbetriebe in Stadt- und Gemeindezentren fordert die Handwerkskammer (HWK) Münster. In einem Positionspapier, mit dem sie sich im Juli 2021 an die 78 Kommunen im Kammerbezirk wandte, will sie für die Verbindung zwischen der Entwicklung von Ortszentren und dem Handwerk sensibilisieren. „Wir freuen uns, wenn daraus Impulse für die Zusammenarbeit aller lokalen Akteure entstehen. Dadurch können Chancen für die Wiederbelebung unserer Zentren genutzt werden“, lud HWK-Vizepräsident Jürgen Kroos zu mehr Kooperation ein.

Anlass des Positionspapiers sei die Corona-Pandemie, die der Diskussion um die Weiterentwicklung der Ortszentren und Stadtteile neuen Schub gebe, schrieb die HWK. Das Zentrum als Herz von Städten und Gemeinden befinde sich im tiefgreifenden Strukturwandel aufgrund des veränderten Konsumverhaltens durch Online-Handel, der Verdrängung von Gewerbe durch Wohnbebauung, des anhaltenden Ansiedlungsdrucks auf die „grüne Wiese“ und immer weniger, immer marktmächtigeren Anbietern. Die Coronakrise beschleunige diesen Wandel.
Für lebendige Zentren sei eine breite Mischung von Arbeiten, Wohnen, Versorgung und Freizeit – von Handel, Dienstleistung und Produktion – erforderlich. Kleinteilige Strukturen seien ein Erlebnisfaktor und trügen zur Individualität des Kerns einer Kommune bei. „Das Handwerk ist ein wichtiger Teil davon“, unterstreicht Kroos. So betrieben zahlreiche Gewerke selbst Läden und trügen zur Angebotsvielfalt bei. Sie seien oft auf eine Standortgemeinschaft mit anderen Händlern angewiesen.

Das Handwerk in den Zentren lebe in erster Linie von einer hohen Kundenfrequenz. Seitens der Stadtentwickler wünschte sich die HWK deshalb weiterhin eine konsequente Steuerung von Angeboten, die in Innenstädten typisch sind. Darüber hinaus müssten auch die Rahmenbedingungen stimmen, die für den Erhalt und die Entwicklung der Ortskerne entscheidend seien, etwa die Erreichbarkeit und die Erlebnis- und die Aufenthaltsqualität.

Die HWK machte auf ein Problem aufmerksam: „Im Handwerk reichen branchenübliche Renditen häufig nicht, um die steigenden Fixkosten in den Zentren, zum Beispiel wegen hoher Mieten, auszugleichen.“ Dies erschwere Neuansiedlungen von Betrieben und Unternehmensnachfolgen in Ortskernen.
 

Bessere Vernetzung aller Akteure


Eine Lösung sah das heimische Handwerk in der besseren Vernetzung aller Akteure. Bei dem Ziel, Handel und Dienstleister in den Zentren mehr mit produzierendem und verarbeitendem Gewerbe zu durchmischen, träten auch das Gewerbemietrecht, die Wirtschaftsförderung und das Städtebaurecht in den Fokus. „Politik, Verwaltung, Werbegemeinschaften, Kammern und Verbände müssen gemeinsam Maßnahmen entwickeln, die an die örtliche Situation angepasst sind, um eine erfolgversprechende Mischung umzusetzen“, appellierte Kroos. Für einen noch besseren und dauerhafteren Erfolg der bereits bestehenden Initiativen müssten sich die Akteure deutlich intensiver vernetzen und ihr Verhalten enger abstimmen.

Nachhaltigkeit und Regionalität eröffneten Chancen fürs Handwerk in den Ortszentren, unterstrich die HWK in ihrem Papier. Die steigende Nachfrage nach Reparaturen, kurzen Lieferwegen sowie hochwertigen regionalen Produkten und Dienstleistungen böten die Grundlage für neue Geschäftsmodelle. Das Handwerk stehe dafür seit Langem und werde Profiteur dieser Entwicklung sein, war Kroos gewiss und gab den Anstoß: „Mit diesen Leistungen wird das Handwerk künftig die Zentren deutlich bereichern, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend sind.“